Der Nürnberger Vergil

Der 1655 in Nürnberg geborene Maler Georg Jacob Lang ist anders als sein Zeitgenosse, der Kupferstecher Georg Christoph Eimmart, zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Lang war sicher zu Lebzeiten in seiner damals 25.000 Einwohner zählenden Stadt als Maler, als Rathausvogt und später als Arzt und Stadtphysicus ein bekannter und angesehener Bürger. Seine ideenreichen Bilderndungen zu Vergils Aeneis und deren virtuosen zeichnerischen Umsetzungen zu Radierungen durch Eimmart waren Anlass für die Herausgeber dieser Broschüre, bereits 2011 einen Bildband mit allen 51 Abbildungen der nach Langs Zeichnungen von Eimmart gefertigten Radierungen zu publizieren, um an diese beiden Nürnberger Künstler und ihre gemeinsam 1688 bei Loschge und auch bei Buggel gedruckten Vergil-Illustrationen zu erinnern. 

Nürnberger Verlage und Druckereien für illustrierte Bücher hatten einen ausgezeichneten Ruf. Von den Buchbänden zur Nürnberger Aeneis sind nur noch an wenigen Standorten gebundene Exemplare, z.B. in München und Princeton nachweisbar. Es gibt keinen besseren Ort als das Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg, um mit einer Ausstellung aller 51 Radierungen aus der Sammlung von Dr. Ulrich Wilke aus Hude diese erstmals seit 325 Jahren der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ausstellung im Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg vom 1. Mai bis 4. August 2013
Der »Nürnberger Vergil« von 1688; Georg Christoph Eimmarts »Aeneis«-Illustrationen nach Zeichnungen des Nürnberger Malers und Arztes Georg Jacob Lang. Eine Ausstellung der Graphischen Sammlung der Museen der Stadt Nürnberg mit Leihgaben der Sammlung Dr. Ulrich Wilke, Hude