Der Londoner Vergil

Herausg.: Ulrich Wilke, Werner Suerbaum, 2014
Die Illustrationen zur Aeneis nach Zeichnungen von Francis Cleyn gestochen von Wenzel Hollar, Pierre Lombart und anderen
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Londoner vegil vorneLondoner vegil hinten
Sprache: Deutsch
Format: Paperback, 136 Seiten, 21x14cm
ISBN: 9783943054347
Preis: EUR 10.80

Die Werke von Publius Vergilius Maro (70 - 19 v.Chr.), die Eclogen (Bucolica), die Georgica und insbesondere die Aeneis, haben seit Jahrhunderten Maler, Zeichner, Bildhauer und nach der Erfindung des Buchdrucks Holzschneider, Radierer und Kupferstecher zu immer neuen Bilderfindungen angeregt. Francesco Cavalli, Henry Purcell und Hector Berlioz dienten Vergils Texte als Kompositionsvorlagen. 

Bereits in der Antike gab es Mosaike, Gemälde und Miniaturen zu den Inhalten seiner Dichtungen. In der Zeit der Renaissance und des höfischen Barocks entstand eine Fülle von Gemälden, Graphiken und Buchillustrationen, die noch heute weltweit in Museen und ausgewählten Bibliotheken zu bewundern sind.

Die Reihe der Buchillustrationen wurde 1502 durch Sebastian Brant in Straßburg eröffnet. Über 200 Holzschnitte zierten seine Vergil-Ausgabe. In Venedig erscheint wenig später die erste venezianische Adaption der Straßburger Holzschnitte, zunächst mit den Straßburger Druckstöcken, in späteren Auflagen mit von Meister „L“ angefertigten neuen Illustrationen. Wenige Jahre später im Jahre 1529 erfolgte nach Verkauf der Druckplatten nach Frankreich eine bebilderte lateinische Vergil-Ausgabe in Lyon. Damals waren nur etwa 5 Prozent der Bevölkerung des Lesens kundig. Daher erlangte die Buchillustration schon früh als Anschauungsprojekt eine grosse Bedeutung. Die Bibel und die Werke Vergils gehörten damals zu den ersten bebilderten Drucken.

John Ogilby veröffentlichte von 1658 den sogenannten Londoner Vergil. Der hier vorliegende Band enthält Abbildungen sämtlicher Radierungen/Kupferstiche zur Aeneis aus diesem Werk. Die Bilderfindungen stammten von dem aus Rostock stammenden Francis Cleyn. Die Kupfer wurden in der Mehrzahl von Hollar und Lombardi gestochen.

Der hier vorgelegte Bildband setzt eine seit 2011 begonnene Serie von Bildbänden zur Aeneis fort. Gemeinsam mit Professor Suerbaum wurden bisher der Nürnberger Vergil und 2013 , zusätzlich mit als Mitautor Herr Dr. Grau als Autor, der Augsburger Vergil publiziert. Diese Bildbände sind mit kurzen Bildbeschreibungen versehen und werden durch Übersetzungen der dazugehörigen Verse begleitet. Im Nürnberger Vergil waren das die Texte des Regensburgers Johann Christoph Schwarz (1742) und im Augsburger Vergil die Übersetzungen von Johannes Götte (erstmals 1958). In dem nun vorliegenden Londoner Vergil begleiten die Übersetzungen von Johann Heinrich Voss (erste Gesamtausgabe Braunschweig 1799) , den Leser und Betrachter. Die Originale aller genannten Werke sind ausserordentlich selten und in nur wenigen Bibliotheken weltweit als Kostbarkeiten bewahrt. Diese weitgehend vergessen Schätze der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen ist Motiv der Autoren dieser Publikationsreihe.



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